Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.
Weil mich in letzter Zeit immer wieder lästige Infekte plagten, die schon fast chronische Züge annahmen, entschloss ich mich, jetzt einmal gezielt etwas für mich – und nur für mich – zu tun.
Ich wollte meine Abwehrkräfte stärken und dabei gleich neue Energie tanken. Einfach mal raus aus der Stadt und gute Bergluft schnuppern.
Die Wahl fiel auf Bad Reichenhall. Vor allem weil mich der Slogan "Durchatmen in der Alpenstadt" interessierte.
Durchatmen - das ist auch schon mein Stichwort. Solange man nicht krank ist, atmet man ganz automatisch ein und aus - und das tagein, tagaus, ein Leben lang. Bei Schnupfen oder Bronchitis fällt das atmen dann plötzlich nicht mehr so leicht. Es wird regelrecht anstrengend, man bekommt schlechter Luft und fühlt sich oft müde und energielos. Zumindest war das bei mir so. Das liegt wahrscheinlich daran, dass man nicht genügend Sauerstoff einatmet, bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit. Die Atmung wird regelrecht flach. Vielleicht hab ich mich deshalb für eine Kur entschieden. Damit ich wieder fit werde, dachte ich so bei mir. Man will ja schließlich leistungsfähig und belastbar bleiben. Ich bin ja auch erst 55 ;))
Klimawechsel – Durchatmen im Atemort
Meine Suche im Internet brachte mich also auf Bad Reichenhall.
Die Anreise verlief problemlos mit dem Flieger direkt von Hamburg nach Salzburg und vom Flughafen ist man mit dem Transferbus bequem in 20 Minuten im Kurhotel. Schon in der ersten Nacht wirkte offensichtlich das besondere AlpenKlima: ich habe ausgezeichnet geschlafen. Das war zu Hause nicht der Fall.
Endlich entspannen
Besonders herrlich ist die Landschaft. Bad Reichenhall ist umrahmt von Bergen und grünen Hügeln. Hier fühlt man sich schon allein durch die harmonische Lage geborgen. Auch die Kurstadt selbst ist ein Schmuckstück mit herrlichen Grünanlagen, allen voran der Königliche Kurgarten. Das Gradierhaus, ein AlpenSole-Freiluftinhalatorium im Kurgarten ist ein einmaliger Anblick! Hier bin ich täglich entlang spaziert, beobachtete die AlpenSole, die in tausend funkelnden Teilchen an den Zweigen zerstäubte und atmete tief durch. (Als alter Hamburger habe ich mich durch die salzige Luft fast wie am Meer gefühlt!).
Die Dame in der Tourist-Info hat mir erklärt, dass man die beste Inhalationswirkung erzielt, wenn man täglich eine halbe Stunde an der dem Wind abgewandten Seite – da rieselt die Sole nicht – langsam und ruhig durch die Nase atmend am Gradierhaus entlang geht. Das habe ich dann auch gemacht. Und der netten Dame in der Wandelhalle auch ab und zu einen Besuch abgestattet...
Atemkur
Da ich ja etwas für meine Abwehrkräfte tun wollte, habe ich im Hotel ein Kurpaket gebucht. Los ging es also mit AlpenSole-Rauminhalationen. Man sitzt in einem Raum, alles ist ganz still, es ist ein wenig nebelig durch die fein zerstäubte AlpenSole. In der Ruhe entspannt man und hängt eigenen Gedanken nach. Der graue Alltag verschwindet im Sole-Nebel.
Meine behandelnde Physiotherapeutin sagt, dass Nase, Nebenhöhlen, die oberen und die unteren Bronchien bis in die kleinsten Verästelungen befreit werden. Das spürt man richtig beim einatmen! Das Atmen fällt von Minute zu Minute leichter. Nach 20 Minuten verlasse ich den Raum. Mir geht es ausgezeichnet!
Je öfter ich diese Inhalations-Therapien durchgeführt habe, umso leichter fiel das atmen. Ich kam mir vor, als würden meine Atemwege wie beim Frühjahrsputz komplett durchgefegt. Und fast so ist es ja auch: Der Hotel-Kurarzt erläutert, dass durch die Inhalationen das Selbstreinigungssystem meiner Atemwege aktiviert wird und sich meine Atmung mit Hilfe der Raum- und Apparatinhalationen verbessern wird. Ein wirklich gutes Gefühl! Danach lasse ich es mir mit Massagen und Bädern gut gehen.
Meine Verspannungen sind wie weggeblasen – hatte ich jemals Rückenschmerzen?
Genießen
Meine Nachmittage beginnen meistens mit Musik - Kurmusik, um genau zu sein. Im Kurgarten spielt täglich die Bad Reichenhaller Philharmonie. Herrlich-schwungvolle Melodien laden zum träumen ein.
Montags hat das Orchester frei – mehr Zeit für das Spa & Familien Resort RupertusTherme Bad Reichenhall – verwöhnen, Beauty, Fitness, schwimmen. Schweben in temperierter AlpenSole ist einfach herrlich.
Wandern & AlpenKlima atmen
Oder ich mache mich auf zu einer gemütlichen und entspannenden Wanderung. So fit habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.
Mein Tipp: Der Wald-Idyll-Pfad am Maisweg. Ausgangspunkt ist das Wanderzentrum Bergkurgarten Bayerisch Gmain. Der barrierefreie Weg ist geeignet für alle, die Ruhe und Erholung beim Wandern erleben wollen. Der Maisweg führt durch den Wald zu verschiedenen Informationsinseln mit Erfahrungsmöglichkeiten für die Sinne. Ganz nebenbei erfährt man mehr über Bayerisch Gmains Vegetation, Geschichte, Geologie, Wasser und Salz.
Bad Reichenhall von oben
Frische Bergluft schnuppern ohne Anstrengung - natülich bin ich auch mit der alt-ehrwürdigen Predigtstuhlbahn gefahren, der ältesten Großkabinenseilbahn der Welt. In nur acht Minuten ist man auch schon auf der Gipfel-„Krone" Bad Reichenhalls. Oben angekommen lockt das Bergrestaurant (tolle Küche und tolle Aussichtsterrasse!) und die gemütliche Almhütte Schlegelmulde – hier kann man die Sonne und die würzige Bergluft so richtig genießen.
Empfehlenswert ist natürlich auch der Thumsee - ich bin kurz drin gewesen - ein glasklarer Bergsee zum Schwimmen und Abkühlen.
Bad Reichenhall von unten
Ein Aufenthalt in Bad Reichenhall ist natürlich nicht komplett ohne den Besuch der Alten Saline. Hier, tief unten im unterirdischen Stollensystem verbirgt sich die berühmte Sole-Quelle. Bei einer Führung erfahre ich mehr über die Geschichte der Sole, die zunächst zur Salzproduktion verwendet wurde. Später entdeckten die Salinenarbeiter als erste die Gesundheitswirkung der Sole.
Es gibt noch viele weitere Erlebnisse, für jeden Geschmack hat Bad Reichenhall anregende Möglichkeiten.
Fazit meines Aufenthaltes:
Ich komme gerne wieder. Bad Reichenhall bekommt wohl mit mir einen neuen Stammgast. Erholen und gleichzeitig etwas für seine Gesundheit zu tun macht nirgends so viel Freude wie in Bad Reichenhall. Und: Shoppen kann man hier auch richtig ausgiebig – in der Fußgängerzone gibt es das Café Reber und Mozartkugeln in Hülle und Fülle ;))
(Ein Gast).
