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Ausflugstipps
Veröffentlicht am 24.02.2021
von Bad Reichenhall

Glanz & Glamour

Das Park-Kino – ein Lichtspielhaus seit 1918

 

Das Kur-Kino, gegründet von Paul Hubl, erlebte eine wechselvoll Geschichte. Es wurde als Kino, Tanz-Café und Bauerntheater genutzt. Nach dem Krieg als „ParkLichtspiele“ wieder eröffnet, konnte es sich gegen die Konkurrenz von drei weiteren Kinos (Diana-Palast, Kammerlichtspiele, Kur-Lichtspiele) durchsetzen. 1998 übernahmen Max Berger und Joseph Loibl das Kino und führen es seitdem als jährlich preisgekröntes Filmtheater mit großem Erfolg.

 

Park Kino

 

Redaktion:

Das Park-Kino – für dich Liebe auf den ersten Blick?

 

Joseph Loibl:

Nein, überhaupt nicht. Als ich mir das Kino im Sommer 1998 gemeinsam mit meinem Kollegen Max Berger angeschaut habe, war ich wenig begeistert. Den angestaubten 70er, 80er Jahre „Charme“ der Säle war schon sehr gewöhnungsbedürftig, die Gestaltung ziemlich heruntergekommen. Max hat aber von Beginn an das Potenzial gesehen und bin ich wirklich dankbar, dass er mich damals so mitgerissen hat. Das Kino war nicht das Schönste, aber man konnte genau wie in einer Beziehung daran arbeiten. Heute bin ich mehr als stolz, denn heute ist es eines der schönsten Kinos weltweit.

 

Was fasziniert dich am Kino?

 

J.L.: Kino fasziniert mich schon seit meiner Kindheit, ich habe schon immer von einem eigenen Kino geträumt, seit ich denken kann. Schulfreunde hingen Poster von Popstars ins Kinderzimmer, bei mir waren es natürlich Kinoplakate. Kino fasziniert mich, das Gemeinschaftserlebnis: Es gibt keine Außenseiter, in den Kinosälen ist jeder gleich. Sie alle wollen diesen einen Film erleben, auf der großen Leinwand, wenn das Licht langsam erlischt. Perfekt, um dem Alltag zu entfliehen und die Sorgen draußen lassen. Und wenn dann der Vorhang langsam aufgeht, ist das für mich und alle Gäste immer ein wirklich magischer Moment.

Park-Kino ist Kult und lange Geschichte – siehst du dich als Bewahrer der Tradition?

 

J.L.: Unbedingt! Wir sind in der Umgebung nicht das einzige Kino, aber unser historisches Ambiente ist einmalig. Es ist meine tiefste Überzeugung, dass Filmkultur und die Tradition weitergeführt werden müssen, denn wir wollen mit unserem Kino auch noch unsere nachfolgenden Generationen begeistern. Ein passender Spruch ist „The show starts on the sidewalk“ – die Show startet am Gehweg. Die Leuchtschrift, die Kollonaden, der Schaukasten, die Filmplakate – diese Atmosphäre soll unsere Gäste schon vor dem Film verzaubern.

 

Stars sind schon immer gerne nach Bad Reichenhall gekommen – mondäner Weltkurort – gibt es welche, denen du gerne persönlich begegnet wärst ?

 

J.L.: Es gibt viele Persönlichkeiten die ich selbst sehr schätze und auch gerne mal einen kleinen Schwatz gehalten hätte. König Max II, der erste bayerische König der zur Sommerfrische nach Bad Reichenhall gekommen ist oder Erich Kästner. Einmal hatte ich sogar wirklich die Möglichkeit eine tolle Persönlichkeit kennen zu lernen, Angelika Milster. Sie hatte ein Gastspiel und wohnte im Hotel Axelmannstein. Sie ging gerade mit ihrem Hund spazieren, da traf ich sie auf dem Heimweg vom Kino vor dem Hotel und wir hatten ein sehr nettes Gespräch. Weitere Persönlichkeiten, die ich schon im Park-Kino begrüßen durfte, wie beispielsweise Gerhard Polt, Max von Thun oder Florian David Fitz.

Kino ist gerade jetzt durch Corona nicht einfach. Muss man ein bisserl verrückt sein, um heute noch mit so viel Leidenschaft und Enthusiasmus wie du sie hast, so ein kleines Kino zu betrieben?

 

J.L.: Ja – absolut! Die Arbeit im Kino gibt mir so viel, unsere Gäste sind der Wahnsinn. Es ist meine Familie in Reichenhall, meine Kinofamilie. Einige Kinos mussten aufgrund der Corona Pandemie aufgeben und schließen, umso dankbarer bin ich um meine leidenschaftlichen Stammgäste. Sie unterstützen mich wo es nur geht. Ehrlich gesagt bin ich mir ziemlich sicher, dass das Haus auch durch meine Verrücktheit am Leben gehalten wird. Viele unserer Gäste sagen nicht mehr „wir gehen ins Kino“, sondern „wir gehen zu Sepp“.

 

Was treibt dich an?

 

J.L.: Wenn die Leute nach dem Film glücklich und zufrieden sind. An einem Abend kam eine Dame nach der Vorstellung „Die Schöne und das Biest“ zu mir und bedankte sich, dass sie noch einmal Kind sein durfte. Das berührte mich so sehr und genau das sind die Momente, die mich antreiben.

 

Filme, die hier gedreht wurden, von Miss Evelyne bis hin zum kleinen Grenzverkehr – wünschst du dir manchmal ein bisserl mehr Glamour der guten alten Zeit?

 

J.L.: Natürlich wäre ein bisschen mehr Glamour schön, aber man darf nicht vergessen - das Berchtesgadener Land ist Drehort des Jahres 2018 und ich finde, das zeigt wie viel Glamour und Attraktivität wir hier für die Filmschaffenden durchaus immer noch haben

 

Du hast das Kino jetzt sehr stilvoll und auch sehr mondän renoviert – warum?

 

J.L.: Ich möchte die echte Kinokultur aufrechterhalten, mich weiter absetzen vom klassischen Multiplex-Kino und auch junge Generationen begeistern. Natürlich muss ich mich auch weiter entwickeln und mit der Zeit mitgehen – aber eben als Bewahrer der Tradition. Ja, wir haben das Kino technisch aufgerüstet, die Sessel ausgetauscht , umgebaut und stilvoll modernisiert. Aber es gilt noch immer und für alle Zeit: Bei uns wird jeder Film zum Ereignis!

Parkkino Reichenhall

 

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